Was ist die Infertilität?
Männer und Frauen in der Welt leiden an Infertilität.
Über Infertilität bei Ehepaaren spricht man, wenn es ihnen nicht gelingt, im Fertilitätsalter bei regelmäßigen Sexualleben ohne Verhütung ein Jahr lang ein Kind zu.
Nach anderen Bestimmungen gilt die Ehe nach Ablauf von zwei Jahren ohne Schwangerschaft als infertil. Wenn die Frau unter 20 Jahre alt ist, sind diese zwei Jahre keine kritische Frist; aber wenn sie über 30 ist, soll sogar die einjährige Frist bis auf sechs Monate gekürzt sein. Die Schlussfolgerungen über die Infertilität der Ehe werden in jedem einzelnen Fall individuell gemacht. Die Unmöglichkeit Kinder zu haben, beeinflusst negativ die ehelichen Beziehungen, es entstehen Depressionen, Stress, was das Problem noch größer macht, die reproduktive Funktionen des Organismus sind gestört– ein Teufelskreis ist zu. Wegen der Infertilität lösen sich Tausende von Ehen, leiden Millionen von Menschen.
Die Weltstatistik spricht über die folgende Häufigkeit der Infertilität, dem Genderfaktor nach: rein weiblicher Faktor beträgt 30% von der Gesamtanzahl der infertilen Menschen, männlicher – 30 % und 10% der Fälle haben eine unbekannte Herkunft.
Ursachen der Infertilität:
Die Ursachen der weiblichen Infertilität können sein:
- Tubenfaktor. Der Verschluß oder das Fehlen der Eileiter, in welche die Eizelle nach der Ovulation gelangt und da die Spermatozoen trifft. In den distalen Teil der Eileiter erfolgt das Treffen und die Fusion des Spermen und der Eizelle, das heißt, die Befruchtung, infolge von welcher sich der Embryo bildet. Der Embryo bewegt sich die Tube entlang dank den Muskelkontraktionen und den Zilien, die den Embryo in die Gebärmutter transportieren. Der Eileiterverschluß ist in der Regel das Ergebnis des Adhäsionsprozesses, zu welchem die Tubenentzündung (Salpingitis) führt. Manchmal ist das Ergebnis der Sterilisation der Frau (Tubenunterbindung oder –Durchtrennung). Das Fehlen der Eileiter wird nach der chirurgischen Entfernung der Tube, zum Beispiel, wegen der Tubenschwangerschaft oder eitrigen Prozessen (Pyosalpinx).
- Peritonealfaktor. Der Adhäsionsprozess im Kleinbecken ist die Folge der Operationen, Entzündungen, Endometriose. Die Adhäsionen können den Eierstock umhüllen oder zwischen der Tube und dem Eierstock liegen, das Gelangen der Eizelle in die Tuba wird verhindernd. Bei Verbindung des Tuben- und Peritonelafaktors spricht man über die tuben-peritoneale Infertilität.
- Der endokrine Faktor. Die hormonalen Störungen können eine Folge der Pathologie von Eierstöcken (ihrer Erschöpfung, des Syndroms von polyzystischen Eierstöcken u.a.) und anderer endokrinen (Hypothalamus, Hypophyse, Nebennieren, Schilddrüse) und der nicht endokrinen Organe (Leber, Nieren etc.) sein. Zur endokrinen Infertilität können die Stoffwechselstörungen, psychischer Stress u.a.m. führen. Was auch immer war die endokrine Infertilität hervorgerufen hat, ist sein Schlüsselmoment immer der Zusammenbruch des Ovulationsmechanismus (Anovulation).
- Der Gebärmutterfaktor. Die Pathologie oder das Fehlen der Gebärmutter – des Organs, wo der Embryo implantiert und das Kind ausgetragen wird. Die Pathologie der Gebärmutter kann angeboren (intrauterines Septum, zweihörnige Gebärmutter, doppelte Gebärmutter etc.) und erworbenen (Resektion oder Adhäsionen an der Gebärmutter nach den Operationen, Myom, Endometritis, Denomiose, Polypose, Hyperplasie des Endometriums etc.) sein.
- Endometriose. Diese Krankheit bedeutet die Wucherung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriums). Zwischen den Quellen der endometriose entstehen Adhäsionen, die eine Ursache der tuben-peritonealen Infertilität sind.
- Immunologischer Faktor. In diesem Fall ist die Infertilität der Frau mit Vorhandensein der Antikörper gegen den Spermatozoen verbunden.
- Genetischer Faktor. Die chromosome Pathologie kann zur Infertilität der Frau führen.
- Psychologischer Faktor. Diese Infertilität wird als Ergebnis des bewussten oder unbewussten Unwillens einer Frau, ein Kind zu haben bezeichnet. Manchmal ist es ein Angst vor Schwangerschaft und Entbindung, manchmal – kein Wunsch, das Kind von diesem bestimmten Mann zu haben, manchmal – Widerstand gegen die äußeren Änderungen, zu welchen die Schwangerschaft führen kann, etc.
Bei Entstehung der Schwangerschaftsproblemen, sollte man sich an die Gynäkologen wenden, die sich mit der Reproduktionsmedizin beschäftigen und den Infertilitätsgrund feststellen können, sowie entsprechende Behandlung anbieten können. Man sollte nicht vergessen, dass auch der männliche Faktor eine wichtige Rolle bei Schwangerschaftseintritt spielt. Deshalb sollte sich der Mann von einem Andrologen untersuchen lassen. Ein gemeinsamer Termin des Paares von einem „männlichen“ und einem „weiblichen“ Facharzt zur Bestimmung der gemeinsamen Verfahren der Behandlung ist sehr wünschenswert.
Die Ursachen der männlichen Infertilität können sein
- Anatomisch-physiologische Störungen der Sexualfunktion: Fehlbildungen der männlichen Geschlechtsorgane (Hypospadie – wenn die Harnröhrenöffnung öffnet sich nicht an der Eichel sondern neben des Hodensackswurzels, infolgedessen gelangt die Samenflüssigkeit nicht in die Scheide der Frau). Die Erektionsstörungen (erektile Dysfunktion, Impotenz). Ejakulationsstörungen: Aspermie, retrograde Ejakulation, die wegen der gestörten Innervation der Geschlechtsorgane, Medizineinnahme, nach Operationen an Prostata usw., entsteht.
- Obstruktiver Faktor. Das ist die Undurchgänglichkeit oder eingeborenes Fehlen der Samenleiter. Die Undurchgängichkeit ist am öftesten mit einem Entzündungsprozess im männlichen Genitaltrakt verbunden, manchmal ist das das Ergebnis der Aufsammlung des dickflüssigen Sekrets (bei der genetischen Erkrankung Mukoviszidose oder Fibrokistose) oder eine Folge der operativen Behandlung, zum Beispiel, Resektion der Samenleiter (Vasektomie) mit dem Ziel der Kontrazeption des Mannes.
- Endokriner Faktor. Die Endokrinstörungen (hyper- und hypogonadotroper Hypogonadismus, Hyperprolaktinämie etc.) können zur Spermatogenesestörungen führen.
- Sekretorischer Faktor. Die Beschädigung des spermatogenen Epiteliums, beispielsweise nach der Bestrahlung, durch Chemotherapie, dem Einfluss toxischer Stoffe oder hoher Temperaturen, Infektionen, Traumas des Hodensacks, Hydrozele, Varikozele, usw. Beim Einfluss von all diesen Faktoren wird in den Hoden die Spermienproduktion gesenkt oder angehalten. Das kann ein reversibler oder irreversibler Prozess sein.
- Genetischer Faktor. Chromosomstörungen, bei welchen keine Spermatogenese erfolgt.
- Entzündungsfaktor. Entzündung der Organe des Reproduktionssystems, auch die durch Geschlechtsverkehr übertragende Erkrankungen.
- Immunologischer Faktor. Zustand, wenn sich die Entstehung der autoimmunen Antikörper gegen Spermien zu beobachten lässt.